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Zum 50. Jahrestag des Putsches in Chile

Autorenbild: Hans-Jürgen WeissbachHans-Jürgen Weissbach

So wie die USA 1965 befürchteten, dass Indonesien zu einem zweiten Vietnam würde, fürchteten sie seit Ende der 1960er Jahre, dass Chile sich zu einem zweiten Kuba entwickeln könnte. Deutsche Agenten, meist ehemalige Nazis, waren in beiden Ländern aktiv.

Jahn Stehle, Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile-Lateinamerika in Berlin: "Seit Jahren ist bekannt, dass einer der wichtigsten deutschen Waffenhändler der Nachkriegszeit, Gerhard Mertins (ehem. Mitglied der Waffen-SS), unter dem Decknamen ›Uranus‹ als Informant des BND tätig war. Bereits vor dem Pinochet-Putsch suchte Mertins die ›Colonia Dignidad‹ auf. Nach dem Putsch wurde er dann zu einem regelmäßigen Gast in der Deutschensiedlung und fädelte über diese Waffengeschäfte an die chilenische Militärdiktatur ein. Nun tauchen neue Hinweise auf, dass der BND möglicherweise bereits vor dem Putsch von Waffenlieferungen aus der Bundesrepublik in die ›Colonia Dignidad‹ wusste.« Über die Unterstützung der CIA für die chilenischen Putschisten gebe es seit Jahren dokumentarische Belege, da die USA Akten darüber freigegeben hätten, sagt Stehle. »Der Umgang mit hiesigem Aktenmaterial, insbesondere des BND, bleibt weiterhin restriktiv.«"

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"Nach Enthüllung durch das Nachrichtenmagazin Spiegel, dass Mertins Kriegsgerät in Krisengebiete geliefert habe, erhob die Bonner Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn wegen illegalen Waffenhandels. Mertins wurde 1980 freigesprochen und erhielt eine Entschädigung des Bundes in Höhe von fünf Millionen D-Mark. Er konnte nachweisen, dass der Bundesnachrichtendienst die Exporte in Auftrag gegeben und er somit im Staatsauftrag gehandelt hatte."

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