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Nietzsche und der Artivismus

Autorenbild: Hans-Jürgen WeissbachHans-Jürgen Weissbach

Aktualisiert: 18. Juli 2023

Ist der Artivismus eine innovative urbane Aktivierungs- und Empowermentstrategie? Oder will er zweitrangigen Künstlern mit woken Schlagworten den Zugang zu den Fleischtöpfen der Kunstförderung erleichtern? Rund um das Bild von Taring Padi war eine Wayang-ähnliche Performance geplant. Durch die enge Verbindung von Bildgestaltung und performativer Kunst sollten komplexe politische Inhalte in künstlerischer Form präsentiert werden. Wir hätten gespannt darauf sein dürfen.


Es handelt sich nicht nur um ein politisches Straßentheater. Wayang ist eine alte javanische Tradition, in der Welterklärung, Orientierung und Unterhaltung zusammenfließen. Es handelte sich um eine Art "Vierter Gewalt", die vor der Verbreitung der Massenmedien wirksam war. Sie blieb bis in die Kolonialzeit und teils darüber hinaus lebendig.


Wayang entbanalisiert und überhöht den harten Alltag, pflegt die Tradition und soll zugleich den Schutz der Nation und Segen für die Ahnen (und die Opfer) erwirken. Das sakrale Element des Spiels erinnert an die Ursprünge des griechischen Drama. Taring Padi nimmt dieses sakrale Element in der Form des Triptychons auf.


" 'Wie weit reicht die Kunst ins Innere der Welt? Und giebt es abseits vom ‚Künstler‘ noch künstlerische Gewalten?‘ Diese Frage war, wie man weiß, mein Ausgangspunkt: und ich sagte Ja zu der zweiten Frage; und zur ersten ‚die Welt selbst ist nichts als Kunst.‘ “ (Nietzsche)

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