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Willkommmen zur erneuten Betrachtung des "Skandalbilds" der documenta fifteen von Taring Padi
Die Gesellschaft reagiert wie zu Zeiten Courbets, Munchs oder Diego Riveras auf Irritationen noch immer (oder gar verstärkt) mit Sanktionen und Zensur.  Je mehr "anstößige" Geschichten in die Bilder in realistischer Form erzählen, desto eher sind sie von Verhüllung, Abhängung oder Klagen bedroht. Und das zwingt die sich politisch verstehenden Künstler ur Verschlüsselung...
 

Das Künstlerkollektivs Taring Padi hat kein "Wimmelbild", sondern ein Rätselbild  erstellt. Die Elemente beziehen  sich aufeinander und auf konkrete historische Ereignisse und Personen. Die Künstler haben sich gründlich mit westlichen Traditionen auseinandergesetzt, mit Hieronymus Bosch, George Grosz, den mexikanischen Muralistas wie Rivera und Orozco, aber natürlich auch mit der Tradition des Wayang-Theaters. 
Das Bild erschließt sich erst, wenn man nicht nur die Dinge (Objekte, Personen, Symbole) betrachtet, sondern die Ordnung der Dinge (Objekte, Personen, Symbole),  oder (mit Juri Lotman)  die Ordnung der Dinge im Raum, seine Raumsemantik (gut vs. böse usw.). Die Mittelachse des Bildes bildet der Weltenbaum, jedoch in der auf dem Kopf stehenden Form (als "Weltennagel") wie in der östlichen Tradition üblich.
Poetic Justice Umschlag klein.jpg

 

 

Eine Neuerscheinung zum 25. Jahrestag des Sturzes des Suharto-Regimes, zu Henry Kissingers 100. Geburtstag und zum ersten Jahrestag der Abhängung des Bildes


Henry Urmann, Hans-Jürgen Weißbach:
Poetic Justice des Globalen Südens

– Eine Analyse des Skandalbilds „People’s Justice“ von Taring Padi

IUK Institut Dortmund
ISBN 978-3-924100-43-8
160 Seiten, 5 Illustrationen
23,00 € im Buchhandel oder direkt beim B. Weißbach Verlag, info[at]iuk.com


"Henry Urmann, der familiär mit Indonesien verbunden ist, hat den Versuch unternommen, das „Skandalbild“ der documenta fifteen zu dechiffrieren, und Hans-Jürgen Weißbach hat ihn dabei mit Recherchen und Interpretationen unterstützt.


Das Ergebnis haben die Autoren auf 160 Seiten publiziert. Sie stellen die verbreitete Annahme der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit der Darstellungen auf dem Bild (also den vermeintlichen Antisemitismus) und den von Unkenntnis geprägten, ja absurd erscheinenden Vorwurf der islamistischen Propaganda in Frage. Sie halten es für hochgradig plausibel, dass es sich bei der Person im besonders in die Diskussion geratenen Bildausschnitt um Henry Kissinger handelt, dessen enge Verflechtungen mit der indonesischen Diktatur im Bild selbst zum Thema geworden sind. Auch andere Figuren sind als Anspielungen auf konkrete Personen mit Bezug zu Indonesien zu interpretieren. Das Künstlerkollektiv Taring Padi hat nach Meinung der Autoren die auf Versöhnung und religiöse Toleranz gerichtete Politik des zur Zeit der Entstehung des Bildes (2001) regierenden Reformpräsidenten Wahid aktiv unterstützt.
Die Autoren würden sich freuen, wenn sie mit dem Buch für ein besseres Verständnis der künstlerischen Perspektiven des Globalen Südens werben und eine weniger oberflächliche Rezeption des Bildes anregen könnten, das auch an europäische Traditionen anschließt.  Sie sind bereit, ihre Deutung des Bildes und die von ihnen auf dem Bild identifizierten Personen  gegenüber der Presse und auf Veranstaltungen zu erläutern." (Pressemitteilung)

Testimonials

"Die Diskussionen über die documenta 15 haben – insbesondere im Fokus auf das sogenannte „Skandalbild“ der Gruppe Taring Padi - hohe Wellen geschlagen. Nicht nur kontroverse Positionen, sondern auch mangelnde Informationen, verkürzte Argumentationen und ein aufgeregter Hype um das Verhältnis von Kunst und Politik haben dabei dominiert.

Die beiden Autoren des Buches [. . .} laden zu einer kritischen und vertiefenden Auseinandersetzung mit diesem Skandal(bild) ein.  Ihre These – basierend auf einer ausführlichen Bildanalyse ist,

„dass es sich um ein herausragendes Kunstwerk der globalen Populärkultur handelt“… und „…die prägendste Gestaltung einer „Mindscape“ als Landschaft der Gedanken, Erinnerungen, Gefühle, Ideen und Ängste der globalisierten Menschheit kurz nach dem Terroranschlag von 9/11.“ darstellt.

Also: Art meets Diversity!"

Verena Bruchhagen, idm: Internationale Gesellschaft für Diversity Management/Regionalgruppe NRW

"Ihre Schrift offenbart, dass es für den Standardkonsumenten nahezu unmöglich ist, die 100 qm Plakatur auch nur im Ansatz zu interpretieren. Das gilt im Übrigen auch für jene, die sich bemüßigt fühlten, ihren Sermon der Allgemeinplätze in die Diskussion zu bringen [. . .] , aber keinerlei Zeit fanden, sich mit der Entstehungsgeschichte dieses Plakats und und seiner gebündelten Produzenten [zu befassen und sie] im Abgleich mit der indonesischen Geschichte zu entwirren. [. . .] Ich danke auf das Herzlichste für die zusätzlichen Erkenntnisse, die Ihr Buch vermittelt . . .]."

RA Albert Klütsch, 1980-1990 MdL NRW, 1986 Schöpfer des ersten Entwurfs eines Informationsfreiheitsgesetzes in NRW

Dr. Rainer Eckert (Offenbach) schreibt; "Ich lese eine auf außerordentlich fakten- und kenntnisreichem Fundament beruhende einfühlsame, verständnisvolle, argumentativ schlüssige, empathische, solidarisch-kritische Präsentation eines neuzeitlichen Werks der Bildenden Kunst, geschaffen von einer Künstlergruppe aus einer für mich weit entfernten Weltgegend. Mit dem Herausarbeiten von formal-ästhetischen Strukturelementen, mit der Untersuchung komplex miteinander und mit der Struktur wechselwirkenden inhaltlichen Komponenten, in der Aufdeckung von Bild-gestaltender Sprache und dazu adäquaten Materialien liefern die beiden Autoren eine Auseinandersetzung mit dem Werk, die mir in der gesamten documenta 15–Debatte bis heute auf diesem Niveau nicht bekannt ist."

Eckert vergleicht das Bild von Taring Padi mit der Beschreibung des Pergamonn-Altarfrieses in Peter Weiss' "Ästhetik des Widerstands": "Niemals habe ich seither die große Eröffnung von Peter Weiss‘ Roman vergessen: die unglaubliche, zugleich demütig stimmende und zum Mut ermunternde Beschreibung des Frieses des Pergamon-Altars. Drei junge Antifaschisten (der namenlose Ich-Erzähler und zwei Mitglieder der Widerstandsgruppe ‚Rote Kapelle‘) stehen 1937 im Museum in Berlin vor dem berühmten antiken Kunstwerk. Den überwältigenden Eindruck auf die jungen Männer faßt Peter Weiss in die berühmten ersten Worte seines Romans: 'Rings um uns hoben sich die Leiber aus dem Stein, zusammengedrängt zu Gruppen, ineinander verschlungen oder zu Fragmenten zersprengt, mit einem Torso, einem aufgestützten Arm, einer geborstnen Hüfte, einem verschorften Brocken ihre Gestalt andeutend, immer in den Gebärden des Kampfs, ausweichend, zurückschnellend, angreifend, sich deckend, hochgestreckt oder gekrümmt, hier und da ausgelöscht, doch noch  mit einem freistehenden vorgestemmten Fuß, einem gedrehten Rücken, der Kontur einer Wade eingespannt in eine einzige gemeinsame Bewegung.'“

Dr. Ingo Wandelt, Südostasienwissenschaftler:  "Herzlichen Glückwunsch für die Arbeit und Mühen sowie Ihre Ausdauer. Ich stimme Ihnen voll zu bei ihrem herkulaneischen Bestreben,  zahlreiche (gewollte wie durch Unwissen und Inkompetenz ) Fehl- und Missverständnisse im ausgestellten Werk von TP auf die angemessene Deutungsschine zu setzen.
Wie auch Sie bin ich bei Ihnen in der Forderung, das Großwerk von TP noch einmal bei uns auszustellen und ihm dabei die angemessene Beurteilung zukommen zu lassen. Allerdings bezweifle ich, ob dies angesichts unserer aggressiven sozialen Kommunikation und Kultur dieser Zeiten überhaupt sinnvoll und zielführend sein kann. Die Gemeinten und Angesprochenen würden ohnehin in ihrer Meinungsblase verbleiben, und die anderen müssten unzumutbare Selbstschutzmaßnahmen ergreifen. Sinnvoller wäre vielleicht eine selektiv-didaktische Präsentation im Internet als medialer Anstoß für eine mehr objekt- und künstlergerichtete Darstellung von Werk und Aussage."

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Dr. Hans-Jürgen Weißbach

Am Spörkel 37a

44227 Dortmund

Email: wssbach@gmail.com

 

 

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