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Hanno Loewy über die documenta 15

Autorenbild: Hans-Jürgen WeissbachHans-Jürgen Weissbach

Hanno Loewy, Direktor des jüdischen Museums Hohenems, gab dem Standard am 25. September 2022 ein Interview. Loewy war lange Zeit Direktor des Fritz-Bauer-Instituts in Frankfurt.

Loewy: Interessanter ist ... jedoch, dass es bereits Monate vor der documenta eine bis ins Rassistische abgleitende Kampagne deutscher Medien gegen die Kunstschau gab.

Standard: Was steckte dahinter?

Loewy: Ich glaube, die Kampagne speiste sich aus unterschiedlichen Motiven. Eines davon besteht darin, dass die Springer-Presse seit vielen Jahren versucht, Antisemitismus als ein linkes Problem darzustellen. Und dies gegen alle Fakten: Das Gros antisemitischer Gewalt kommt immer noch von rechts. Das zweite Motiv besteht darin, dass man das tiefsitzende Misstrauen in Europa gegen Migranten zu einem hehren Abwehrkampf gegen Antisemitismus erklären kann. Der eigene Antisemitismus wird dadurch heruntergespielt. Und mit der eigenen kolonialen und postkolonialen Geschichte zum Beispiel der westlichen Beteiligung am Genozid in Indonesien, der das eigentliche Thema von Taring Padi ist, damit will man sich schon gar nicht beschäftigen.

 
 
 

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