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Erhard Schüttpelz zum "Skandal" der documenta fifteen

Autorenbild: Hans-Jürgen WeissbachHans-Jürgen Weissbach

"Die leichtfertige Lockerung professioneller journalistischer Standards begünstigte eine institutionelle Verantwortungslosigkeit. Die betreffenden Organe – WELT und Springer voran, FAZ, SZ, DLF und SPIEGEL meist sofort hinterher – erzeugten nicht nur Wut und Empörung, die sich in den Sozialen Medien austobten, sondern sie zogen auch den Zentralrat der Juden in Deutschland in eine immer schwierigere Position, weil dieser die Aussagen der ihm scheinbar zuarbeitenden Publizistik fast immer eins-zu-eins übernahm. Daraus entwickelte sich eine Aufschaukelung von politischen Forderungen und Unmutsäußerungen, die wiederum von den betreffenden Organen als Beweis für die Richtigkeit ihres Kurses gewertet wurde. Aber ein solches Schneeballsystem hat seine strukturellen Grenzen. „Per Augenschein“ ist nun einmal für Kunsthistoriker das visuelle Pendant zu „Vom Hörensagen“. Das Prestige des Zentralrats hat weniger durch eine Kritik seiner Positionen gelitten, als durch die Vehemenz der Leute, die ihm zuarbeiteten und ihn durch die Unprofessionalität der Recherche im Stich lassen mussten."


"Dass die Documenta noch existiert, verdanken wir ... allein der Gegenwehr von ruangrupa und dem Beharrungsvermögen der provisorischen Leitung. Wenn die Documenta wie verlangt abgebrochen worden wäre – und die Forderungen, das zu tun, waren in der Tat massiv und konzertiert -, ja dann wäre die Documenta schon längst perdu."

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